KLEVE. Eine der letzten Produktionsstätten von Schuhe (primär Gardestiefel für den Karneval) in Kleve, befand sich bis zum Abriss der Gebäude im Jahr 2014 auf dem Mittelweg in Kleve.

Das verschwundene Schuhreich

Es war einmal in einem kleinen Städtchen namens Kleve, wo die Menschen stolz auf ihre Handwerkskunst waren. Besonders berühmt war das Städtchen für seine wundervollen Schuhe, die in den Werkstätten der Schustermeister gefertigt wurden. Diese Schuhe waren so fein gearbeitet, dass sie über die Grenzen des Landes hinaus begehrt waren. Jeder, der ein Paar Schuhe aus Kleve trug, wusste, dass er etwas Besonderes besaß.

Doch die Zeit verging, und das einst blühende Schuhreich begann langsam zu verblassen. Die großen Hallen, in denen einst fleißige Hände Leder schnitten, Sohlen formten und zarte Stickereien anbrachten, wurden immer stiller. Eine nach der anderen verschwanden die stolzen Werkstätten: Erst die Elefantenfabrik auf der Hoffmannallee, dann die Schuhfabrik Ott auf der Königsallee, und schließlich auch die alte Rogmann-Fabrik auf der Triftstraße.

Auf dem Mittelweg stand noch eine letzte Fabrik, die vor langer Zeit von einem Schustermeister namens Mittmann erbaut worden war. Ihr Dach hatte die Form von Sheddächern, die das Sonnenlicht in die Werkhallen fallen ließen, damit die Schuster bei bestem Licht arbeiten konnten. Viele Meister und Gesellen hatten hier ihr Handwerk gelernt und wunderschöne Schuhe für Damen, Herren und Kinder gefertigt.

Eines Tages zogen auch die letzten Schuster fort. Herr Leenders sein treuer Freund Herr Otten, die dort einst mit Liebe Fußballschuhe und elegante Damenschuhe fertigten, mussten ihre Werkstatt verlassen. Das große Gebäude wurde verkauft, und ein Bauträger sollte an seiner Stelle Wohnhäuser errichten.

Die Menschen in Kleve blickten wehmütig auf die leeren Plätze, wo einst die Werkstätten standen. Doch in ihren Herzen lebte die Erinnerung an eine Zeit, in der Schuhe aus Kleve ein Symbol für Qualität und Handwerkskunst waren. Und so erzählten die Alten den Jungen die Geschichten von den Schustern, den Werkstätten und den wundervollen Schuhen, die einst in ihrer Stadt gefertigt wurden.

Und wer genau hinhörte, wenn der Wind durch die Straßen wehte, konnte vielleicht noch das leise Klopfen eines Schusterhammers hören – als Echo einer vergangenen, aber unvergessenen Zeit.

Und so endet die Geschichte vom verschwundenen Schuhreich, doch die Erinnerung daran wird ewig bestehen.

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