Montag, April 28, 2025
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Verwaist, Verammelt und Verlassen – WDR-Lokalzeit warf Blick in Klever Innenstadt

KLEVE.Verwaist. Verammelt. Verlassen!„, „Leere Schaufenster mitten in der City“ und „Ein trister Anblick„, das ganze gepaart mit einem kontrastreduzierenden Filter, der den Anblick noch grauer und trostloser erscheinen lässt, in guter RTL2-Manier! So präsentiert die WDR Lokalzeit die Klever Innenstadt, oder eben die Klever Innenstadt sich selber?!?

Wer ist Schuld? „Vor allem der Internethandel macht den Kaufleuten zu schaffen!“ heißt es weiter und „gute Beratung und Qualität sind nicht mehr so gefragt!“ – aber stimmt das?

Susanne Rexing, die im Rahmen des Berichtes interviewt wurde, sieht Verantwortung bei der Stadt in Form von einfacheren oder flexibleren Verwaltungsprozessen und Möglichkeiten zur Nutzungsänderungen.

Die Stadt Kleve kommt zu Wort in Person von Charmaine Haswell, (noch) Geschäftsführerin der Wirtschaft, Tourismus und Marketing Stadt Kleve GmbH. „Die zunehmenden Leerstände seien Besorgniserregend, aber man sei im Austausch mit Eigentümern und Immobilienmaklern“.

Link zum Video: Kleve wird zur Leerstand City? (WDR)

Doch hilft ein Austausch wenn es nicht zu Neuvermietungen kommt? Welchen Anreiz haben z.B. Immobilienmakler bei schnellern Vermietungen bzw. welchen Nachteil bei langsamen? Meist erhalten Sie, unabhängig davon, die exakt gleiche Courtage – ihnen kann es also fast egal sein, wie schnell vermietet wird – irgendwann kommt oft das gleiche Geld bei Ihnen an!

Wir tun doch viel, Ist doch alles top – keine Veränderung nötig?

„Zum anderen tun wir sehr viel das viel Frequenz in die Innenstadt kommt – sei es jetzt durch die Organisation von regelmäßigen Stadtfesten, Aktionen gerade in der Vorweihnachtszeit“, so Charmaine Haswell => „Das reicht offenbar nicht mehr“ sagt der WDR und erklärt „die Stadt Kleve reagiert daher und stellt der Wirtschaftsförderin künftig einen Citymanager zur Seite“ – anschließend wirft man einen Blick nach Emmerich, wo ein Innenstadt-Förderprogramm genutzt wurde, um mit reduzierten Mieten neue Geschäfte anzulocken und zu etablieren.

Doch dieses NRW-Förderpogramm hat die Stadt Kleve in den vergangenen Jahren schon nicht beantragt – wahrscheinlich mit der Haltung „Bei uns wird es schon nicht so schlecht, wir sind ja Kleve“!
Ob dann eben mit einer neuen Stelle eines Citymanagers, der u.a. einen „Werbering“ in Kleve wieder etablieren soll, das ganze einfacher wird ist fraglich! Wenn schon vor mehr als einem Jahrzehnt ein „Klever Citynetzwerk“ in der Händlerschaft kein breites Fundament fand, obwohl es aus den eigenen Reihen geboren wurde!

Wie hießt nochmal das Sprichwort mit dem Fisch…?

Gute Beratung ist weiterhin gefragt!

Zurück zu „gute Beratung und Qualität sind nicht mehr so gefragt!“ – doch, dass sind sie! Doch macht der Einzelhandel es dem Kunden viel zu schwer bei ihm zu kaufen und gezielt die passende Beratung zu finden! Wer bietet überhaupt welche Marke, welches Produkte etc. – kaum findbar im WWW auf lokaler Ebene!
Mangelhafte Digitalisierung, begrenztes Verständnis für den Komfortwunsch des Kunden und ein gewissenes Maß blindheit für den Wandel – alles kommt zusammen und die Vielfalt des kleinen und feinen stationären Einzelhandels knickt ein vor den gut durchgetakteten konzernösen Filialisten! (sw)

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