KLEVE. (Text: Stadtwerke Goch & Stadtwerke Kleve) | Die Bezirksregierung Düsseldorf plant im Rahmen der 18. Änderung des Regionalplans Düsseldorf die Ausweisung von Vorranggebieten für Windenergieanlagen – darunter auch Flächen im Reichswald. Die Stadtwerke Goch GmbH und die Stadtwerke Kleve GmbH betonen, dass bei der Planung, und ggf. dem Bau und dem Betrieb von Windenergieanlagen der Schutz des Trinkwassers absoluten Vorrang haben muss.
„Trinkwasser ist ein lebenswichtiges Gut und genießt aus gutem Grund den höchsten Schutz. Als regionale Wasserversorger tragen wir die Verantwortung für die sichere Versorgung der Menschen in Goch und Kleve – heute und in Zukunft“, betont Claudia Dercks, Geschäftsführerin der Stadtwerke Kleve GmbH. „Deshalb muss dieser Aspekt bei der Planung von Windenergieanlagen Berücksichtigung finden.“
Der Reichswald dient beiden Städten seit Jahrzehnten als zentrales Trinkwasserreservoir. Die geplanten Vorranggebiete für Windkraftanlagen liegen in der Nähe zu den Versorgungsbrunnen. Der Bau und der spätere Betrieb solcher Anlagen können tiefgreifende Auswirkungen auf die Bodenstruktur, die Grundwasserneubildung und die hydrologischen Bedingungen haben. Im Falle eines technischen Defekts oder Unfalls ist eine Gefährdung der Wasserqualität grundsätzlich nicht auszuschließen. Bereits während der Bauphase könnten Erschütterungen, Tiefenbohrungen und Bodenverdichtungen Risiken für die Trinkwassersicherheit darstellen.
Zudem weisen die Stadtwerke darauf hin, dass sämtliche wasserrechtlichen Vorgaben zwingend einzuhalten sind. Eine mögliche Beeinträchtigung der Trinkwasserversorgung muss auch im Havariefall ausgeschlossen bleiben. Aus Sicht der Versorger bedarf es umfassender Prüfungen und Bewertungen aller potenziellen Auswirkungen, bevor Entscheidungen über eine Baugenehmigung getroffen werden.
„Wir haben unsere Haltung bereits in der Diskussion um den Nationalpark klar gemacht: Trinkwasserschutz steht für uns über allen anderen Interessen – das gilt selbstverständlich auch jetzt“, erklärt Carlo Marks, Geschäftsführer der Stadtwerke Goch GmbH. „Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist richtig und wichtig – aber nicht auf Kosten der Trinkwassersicherheit.“
Die Stadtwerke Goch und die Stadtwerke Kleve fordern die Bezirksregierung Düsseldorf auf, im Rahmen der Regionalplanung, die besondere Schutzbedürftigkeit der Trinkwasservorkommen in ihrer Entscheidung einzubeziehen.
Sollte es zu einem möglichen Genehmigungsverfahren von Anlagen kommen, werden die Stadtwerke im Rahmen dieses Verfahrens alle Möglichkeiten zum Trinkwasserschutz ausschöpfen und die Einhaltung aller wasserrechtlichen Schutzvorgaben einfordern.
Ziel bleibt es, die Versorgung der Bevölkerung in gewohnt hoher Qualität und ausreichender Quantität auch langfristig sicherzustellen. Beide Unternehmen sind sich einig: Der Schutz des Trinkwassers muss Vorrang vor allen anderen Interessen haben – heute und auch in Zukunft.