KLEVE. (Text: Stadt Kleve) | Rathaus, Schulen, Stadthalle, Feuerwehrgerätehäuser und viele weitere Gebäude in Kleve erstrahlten am Montagabend, 12. Mai 2025, nach Einbruch der Dunkelheit in einem kräftigen blau. Die Aktion „LightUpTheNight4ME“ ist in den vergangenen Jahren zu einer bundesweit erfolgreichen Initiative geworden und wächst stetig weiter.
Hinter dieser Aktion steht ein ernster Hintergrund: Sie soll auf die Krankheit ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue Syndrom) aufmerksam machen. In Deutschland sind rund 620.000 Menschen an ME/CFS erkrankt – mehr als dreimal so viele wie an Multipler Sklerose. Dennoch ist diese schwere neuroimmunologische Multisystemerkrankung weitgehend unbekannt.
ME/CFS führt zu erheblichen körperlichen und kognitiven Einschränkungen. Viele Betroffene sind bettlägerig und auf Pflege angewiesen. Besonders tragisch ist, dass auch 80.000 Kinder und Jugendliche betroffen sind. Viele sind dauerhaft ans Bett gefesselt, können nicht mehr zur Schule gehen und sind oft völlig isoliert – die Lebensrealität bleibt unsichtbar, viele sind selbst für einen Arztbesuch zu schwach.
Ein sogenannter „Crash“, eine massive Zustandsverschlechterung, ist das Hauptsymptom von ME/CFS. Ausgelöst werden kann dieser sowohl durch körperliche als auch durch kognitive, sensorische oder emotionale Überlastung. Das bedeutet im schlimmsten Fall, dass jegliche Reize, also sanfte Berührungen oder etwas Licht nicht mehr toleriert werden können. Man kann sich nicht mehr bewegen, nicht essen, nicht sprechen. Jede kleinste Anstrengung führt zu noch mehr Schmerzen. Dieser Zustand kann jahrelang anhalten.
Deshalb und weil es derzeit weder eine adäquate medizinische Versorgung noch eine heilende Therapie gibt, bleibt den Betroffenen oft nur ein leidvolles Überleben. Umso wichtiger ist es, am Internationalen ME/CFS-Tag am 12. Mai ein Zeichen der Solidarität zu setzen. Viele Institutionen in Kleve haben sich auf Einladung betroffener Familien aus Kleve und Kranenburg an der Aktion beteiligt. Das freut Bürgermeister Wolfgang Gebing: „Die umfassende Beteiligung an der Kampagne in Kleve ist ein Zeichen gelebter Solidarität. Ich bin stolz auf dieses große bürgerschaftliche Engagement. Selbstverständlich hat auch die Stadt Kleve mit ihren eigenen Gebäuden gerne an der Aktion teilgenommen und hofft, dass somit zu einer größeren Sensibilität für diese tragischen Erkrankungen beigetragen werden kann. Meine besondere Anerkennung gilt den betroffenen Familien, die sich nicht unterkriegen lassen, sondern einen unermüdlichen Einsatz für das Anliegen zeigen“.